9.11.2015
Am Montagmorgen frühstücken wir um kurz nach sieben und gegen acht kommen Carsten Felber und Jonas Hönebeck uns zur ersten Inspektion abholen. Nachdem wir die Büros von Felber Forestal besichtigt haben und die Absprachen für die ersten Besichtigungen erledigt sind, führt uns Carsten durch die betriebseigene Pflanzschule. Hier werden aus Ablegervermehrung die Setzlinge für die Neuanpflanzungen gezogen.
Die Pflanzen durchlaufen dabei mehrere Stationen, die Ableger werden mit gedüngter Aufzuchterde in ein Pflanzröhrchen gesetzt und in ein Treibhaus verbracht, wo sie mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem dazu überredet werden eigene Wurzeln zu entwickeln, zudem werden sie vor übermäßiger Sonneneinstrahlung geschützt.
Dann geht es weiter in ein weiteres Gewächshaus in dem die Temperatur und Luftfeuchtigkeit schon etwas geringer ist. In der nächsten Station entfällt dann auch der Sonnenschutz, die Pflanzen sind jetzt an der freien Luft, werden aber noch regelmäßig mit Wasser und Dünger versorgt.
Danach beginnt die Abhärtung, hier werden die Pflanzen durch kurze Trockenperioden gestresst und so langsam an das raue Leben auf der Plantage gewöhnt. Sind genügend Wurzeln ausgebildet, werden die Pflanzen zu Bündeln mit je 100 Stück zusammengebunden und dann auf den vorbereiteten Feldern eingepflanzt.
Die Pflanzschule hat eine Kapazität von einer Million Pflanzen pro Jahr, dies reicht aber noch nicht um den Bedarf zu decken. Um immer noch nötige Zukäufe zu vermeiden, wir die Pflanzschule gerade erweitert.
Wir brechen nach der Besichtigung zu unserer ersten Inspektion auf. Wir haben beschlossen mit der am weitest entfernten Aufzucht anzufangen, der Estancia Pozo Azul.
Den Start macht unsere eigenes Grundstück, das gerade durchforstet wurde. Die Eucalyptus-Grandis Bäume stehen jetzt in einem weiten Abstand. Da der Grandis leider von Pilzbefall betroffen ist, wird bei der Durchforstung zuerst der kranke Baumbestand entnommen. Die übrig gebliebenen Bäume machen einen munteren Eindruck und fühlen sich noch besser, nachdem wir sie herzlich umarmt haben. Unsere Pinien sehen prächtig aus und wir machen noch ein paar Zuwachsmessungen und kontrollieren anschliessend elf weitere Grundstücke.
Wir erfahren sehr viel über die Aufzucht und finden auf Pozo Azul alle Grundstücke in einem sehr guten Zustand. Die Sonne meint es gut mit uns und bei 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit kommen wir durchgeschwitzt und erschöpft gegen 16 Uhr zurück.
Gerade noch können wir den Impuls unterdrücken, angekleidet direkt in den Pool zu hüpfen und ziehen uns anständiger Weise noch Badezeug an.
Zum Abendessen leistet uns Carsten Felber Gesellschaft und wir haben einen netten und unterhaltsamen Abend bei Unmengen von Schnitzeln, Frikadellen und Kartoffelsalat, die Matthias für uns gezaubert hat.
Lange Tage und angenehme Nächte!
Sascha