5.11.2015
Es ist 05:50 Uhr und unsere Handy-Wecker schrecken uns aus dem Schlaf. Unser Taxi zum Flughafen hat Ana uns für 07:00 Uhr bestellt und wir wollen noch in Ruhe Frühstücken. Ana hat uns alles vorbereitet und erklärt wie wir Kaffee kochen, da sie vermutlich noch schläft wenn wir aufstehen.
Carmen will das Licht anschalten und stellt fest, dass die Lampe auf dem Nachttisch nicht mehr funktioniert, sie schwingt sich aus dem Bett und drückt auf den Lichtschalter – nichts passiert! Wir realisieren, dass es in unserem Viertel einen Stromausfall gibt.
Kaffee fällt aus, da der Gasherd elektrisch seinen Zündfunken erzeugt und wir keine Streichhölzer finden. Wir begnügen uns also mit Brot und Marmelade. Da der vermeintliche Taxifahrer klingeln wird um uns abzuholen, und die Klingel ohne Strom natürlich auch nicht funktioniert, wollen wir gerade aufbrechen und uns vor die Tür stellen, als Ana doch noch auftaucht.
Sie ruft sicherheitshalber nochmal in der Taxizentrale an und es wird ihr versichert, dass das Taxi unterwegs ist. Um 07:00 Uhr ist der Strom wieder da, Ana macht uns noch schnell einen Kaffee, wir warten zusammen bis 07:15 Uhr auf das Taxi – es kommt nicht. Kurzerhand entscheidet Ana uns mit ihrem Auto zum Taxistand zu bringen. Dankend steigen wir ein. Ganz so zuverlässig wie Ana uns die Taxiunternehmen in Santa Teresa geschildert hat, sind sie dann wohl doch nicht.
Der Taxifahrer bringt uns sicher zum Flughafen, wir haben ihm ca. viermal versucht klarzumachen, dass wir zum Terminal 2 müssen, er bringt uns zum Terminal 1. Die Fahrt ist aber günstiger als der Fixpreis den wir für die Hinfahrt bezahlt haben. Eine Taxifahrt mit Taximeter ist also vorzuziehen!
Vom Terminal 1 zum Terminal 2 ist es ein langer Fußweg.
Wir sind dennoch sehr rechtzeitig bei der Gepäckaufgabe und dann auch mehr als pünktlich am Gate 26. Unser Flug verläuft unspektakulär (bis auf ein paar kleinere Turbulenzen) und wir landen pünktlich um 12:15 Uhr in Foz do Iguaçu.
Unser nächster Host, Bernadete, steht mit einem Schild auf dem unsere Namen stehen, am Ausgang. Sie bringt uns in unsere neue Herberge und bietet an uns heute noch zur brasilianischen Seite der Wasserfälle zu fahren. Wir sind mehr als einverstanden und so geht um 14:00 Uhr los.
Die Wasserfälle sind ein Naturpark und somit gut verwaltet und noch viel wichtiger, gut vermarktet. Man muss also Eintritt bezahlen, dieser richtet sich nach dem Herkunftsland und Ort. Einwohner von Foz do Iguaçu bezahlen ca. 2,50 Euro, andere Südamerikaner zwischen 3,00 und 5,00 Euro. Wir zahlen 13 Euro pro Person. Nachdem wir unsere Tickets haben geht es mit einem doppelstöckigen Bus weiter. Der Bus hält unterwegs noch an drei Stationen an, an denen weitere Aktivitäten zu Zusatzpreisen angeboten werden. Man kann mit Booten zu den Wasserfällen fahren, einen Dschungelpfad entlang wandern oder Tiere beobachten. Wir bleiben bis zur Endstation sitzen und verlassen den Bus direkt an den Wasserfällen.
Es bietet sich uns ein beeindruckendes Naturschauspiel. Der Besichtigungspfad windet sich hinunter bis an den Fuß der Wasserfälle und man kann ein Stück weit in das gewaltige Getöse über einen Steg hineinlaufen. Dies geht nicht ohne dabei bis auf die Knochen naß zu werden. Wir haben zwar Regenjacken dabei, aber meine Hose erweist sich als sehr wasserdurchlässig .
Durchnässt treten wir nach der ausgiebigen Besichtigung den Rückweg an. Wir fahren mit dem Bus zurück nach Foz do Iguaçu. Dort gönnen wir uns ein weiteres Rodizió. Wir bezahlen diesmal noch mehr als in Rio, sind aber auch hier von der Qualität und Quantität mehr als begeistert. Ein Caipirinha rundet das Ganze noch ab.
Im Supermarkt wird noch schnell ein Wasser gekauft und dann geht es zu Fuß zurück zu Bernadete. Hier ruhen wir uns kurz aus und haben dann noch interessante Gespräche in der Küche mit unsere Gastgeberin und einem weiteren Gast, ein Geologe aus Brasilien, der zu einer Tagung im Ort ist.
Morgen wollen wir uns die argentinische Seite der Wasserfälle ansehen, Bernadetes Mann wird uns fahren und auch wieder abholen.
Lange Tage und angenehme Nächte!
Sascha