Südamerika – Brasilien – Rio de Janeiro I – Tag 4

4.11.2015

Da die beste Ehefrau der Welt etwas schwächelt lassen wir es heute langsam gehen. Gegen Mittag machen wir uns auf nach Ipanema. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand wollen wir endlich ein typisches Rodízio geniessen. In dieser Churrascaria wird das Fleisch in einer Endlosportion am Spieß serviert und am Tisch abgeschnitten. Zudem gibt es dazu ein Beilagenbuffet mit allen möglichen Salaten, Broten, Sushi und was weiss ich nicht noch alles.

Man bekommt einen runden Pappdeckel, eine Seite rot, die andere grün. In regelmäßigen Abständen kommt ein Kellner mit einem Fleischspieß an den Tisch, ist der Deckel auf Grün gewendet, wird direkt auf den Teller vom Spieß abgeschnitten. Bei Rot wird diese Runde ausgelassen. Bei jeder Runde wechselt die Fleischsorte bzw. der Cut. Es gibt Filetsteak, Rib Eye, Schulter, Hühnchen usw., solange bis man, bis zum Bersten vollgefressen, abwinkt. Ich bin also im Paradies!
Also eine klare Empfehlung für alle Rio-Besucher das
Carretão
Rua Visc. de Pirajá 112, Praça Gen. Osório, Ipanema, direkt an der Metrostation.

Auf der Rückfahrt mit der Buslinie 507 zertrümmert der Fahrer noch schnell bei einer Vollbremsung meine Kniescheibe. Wir packen dann mal unser Sachen und bereiten uns auf unsere Weiterreise nach Foz do Iguazú vor, um die weltgrößten Wasserfälle zu besichtigen. Unser Host Ana war so nett uns für den Weiterflug online einzuchecken. Morgen früh um 07:00 Uhr geht das Abenteuer Südamerika weiter.

Lange Tage und angenehme Nächte!

P.S.

Zusammenfassung Rio Teil1 – wohnen bei Ana, Land und Leute, die Stadt.

Wieder einmal geht eine gute Airbnb-Erfahrung zu Ende. Bei Ana zu wohnen ist mehr als ein Zimmer zu mieten. Für kurze Zeit wird man Teil der Familie, und auch genauso umsorgt. Jeden Morgen hat ein tolles Frühstück auf uns gewartet. Ana backt Brot selbst und das besonders gesund. Sie verkauft es auch unter ihrem Label Cereal. Frisches Obst, Müsli, selbstgemachte Marmelade und ein köstlicher Kaffe werden zu unseren morgendlichen Begleitern. Wir werden immer gefragt was wir vorhaben und ob sie uns helfen kann. So bekommen wir jeden Weg beschrieben, jede Buslinie genannt und noch viele weitere nützliche Tips. Sie checkt uns für den Weiterflug ein, druckt unsere Tickets und beantwortet bereitwillig alle Fragen. Danke Ana!

Wie kommt man von Ana in die große Stadt?
Direkt vor dem Haus halten die Buslinien 007, 006 und 507. Will man in den südlichen Teil der Stadt (Copa, Ipanema usw) so nimmt man den Bus 507 bis zur Endstation Largo do Machado, dies ist auch gleichzeitig die Metro-Station, die einen weiter in den Süden bringt. Die Linie 1 fährt man am Besten bis zur Endstation General Osório. Von dort ist es dann ein Katzensprung an die beiden berühmten Strände Copacabana und Ipanema. Man kann für die U-Bahn Einzelkarten kaufen (3,70 Reais), die man dann am Drehkreuz in den Schlitz wirft, oder man kauft eine aufladbare Karte (Recarga initial), die man dann mit einem Wunschbetrag (mindestens 5 Reais beim Kauf) aufladen kann. Diese legt man dann auf den Kartenleser, und die Einzelfahrt wird abgebucht und das Drehkreuz freigegeben. In Stoßzeiten sind einzelne Wagen nur Frauen vorbehalten.

Die Buslinien 006 und 007 bringen einen runter nach Santa Teresa und bei Bedarf auch weiter über Lapa bis ins Zentrum.
Die Busse auf diesen Linien sind nicht klimatisiert und in einem bedauernswerten Zustand. Aber sie kommen (meistens) an. Ein Sitzplatz ist nicht immer garantiert, falls man stehen muss, sollte man niemals vergessen sich gut festzuhalten! Unsicher (bezogen auf Kriminalität) muss man sich in den Bussen zu keiner Zeit fühlen.
Zur Zeit kostet die Fahrt 3,40 Reais (ca. 80 Euro-Cent), es ist dabei egal, ob man bis zur Endstation fährt oder nach 200 Metern wieder aussteigt. Die Busse verkehren sehr regelmäßig in kurzen Abständen, wir haben nie länger als 10 Minuten auf einen Bus warten müssen.

Wie sind die Leute in Rio? Also von brasilianischer Leichtigkeit haben wir nicht viel gespürt. Die Leute gucken eher mürrisch und tragen selten ein Lächeln auf den Lippen. Da wir bisher noch keinen abendlichen Ausflug gemacht haben wissen wir nicht wie sich das bei Nacht verhält. Tagsüber verhält man sich erschreckend deutsch. Vom grassierenden Schönheitswahn merken wir auch nicht viel. Die meisten Menschen sind übergewichtig. Unsicher fühlen wir uns bisher nicht, niemand belästigt uns und wir machen auch sonst keine schlechten Erfahrungen.

Die Stadt.
Laut, schmutzig, hektisch und konträr. Reich und Arm dicht beieinander, eine Bebauung die man getrost als Sünde bezeichnen kann, Abgase, alte Fahrzeuge und immer wieder Regenwald inmitten des Chaos. Sehr interessant anzusehen sind auch die schönen Strände vor einer völlig verbauten Kulisse. Nein, Rio wird nicht unser Lieblingsort auf dieser Welt werden, wir bereuen es aber auch nicht hier zu sein.
Und wir haben ja später noch eine Woche Zeit in den Gleichklang mit Rio zu kommen. Vielleicht ist dann das Wetter auch besser und wir erleben Rio in einem ganz anderen Licht 😉

P.P.S.

Jetzt hätte ich doch beinahe das Wichtigste vergessen, das einheimische Bier ist – Schrott! Besonders schlimm ist Glacial aus der Dose – Finger weg!! Antartica geht, man findet zur Not aber auch jedes erdenkliche Importbier. Also kein Grund zur Panik!

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