Marrakesch II Tag 7

Samstag, 13. September 2014

Die Nacht war für Carmen und mich nicht erholsam, zu warm, zu laut und zu unruhig. Meine Erkältung, die sich seit dem zweiten Tag hier ankündigt, hat sich nun endgültig durchgesetzt, ich bin matt, schlapp und schlecht gelaunt.

Zum Frühstück erscheint der Freund von Jean Jacques und organisiert nun zum dritten mal unseren Transfer zum Flughafen.
Wir sind gespannt wie viele Fahrer uns am Sonntag abholen werden.

Als Tagesprogramm sind für den Vormittag die Mederssa Ben Youssuf und die Gerbereien vorgesehen. Der Abend soll noch mal in den Leder-Souk führen, zur Schuhabgabe und für diverse Einkäufe.
Mein Gesundheitszustand versetzt mich in eine leicht (ok etwas untertrieben) gereizte Stimmung (erkältete Männer haben schliesslich permanente Nahtoderlebnisse!).

Wir gehen also los und ich verlaufe mich. Ich habe ja sowohl eine Karte als auch eine App dabei, aber es ist in Marrakesch leider unmöglich irgendwo zwei Minuten stehen zu bleiben ohne dass einem jemand ungefragt Hinweise gibt wie und wohin man zu gehen hat. (Fast wie im Ruhrgebiet! Watt willst denn da? Ich sach dir getz ma wo de hin musst!)

Ich bleibe dennoch irgendwann stehen und schnauze den potentiellen Schlepper unfreundlich an, dass ich seine tolle Hilfe nicht will (ok ehrlicher Weise bin ich kurz vor einem Mord). Dieses “Spiel” wiederholt sich noch dreimal. Gerne wird einem auch suggeriert, dass der Weg weiter vorne endet und es dort nicht weitergeht, dies sind alles Lügen. Die Absicht ist es den Touristen zu einem Ziel (und zwar das Ziel desSchleppers und nicht das wohin der Tourist will) zu führen und ihn dort gegen ein Entgelt an den befreundeten Gerbereibesitzer, Shopbesitzer oder sonstigen Gerwerbetreibenden für eine nette Provision zu übergeben.

Mit Hilfe der App (CityMaps2go) finden wir dann doch den Weg zur alten Koranschule die wir ausführlich besichtigen.

Zum Glück hat keiner wirklich mehr Lust auf die Gerbereien (ich schon dreimal nicht!) und wir kehren zurück zum Riad. Ich lege mich direkt ins Bett und falle in einen heilsamen Schlaf.

Nach dem Sonnen und Schlafen geht es auf zur letzten Runde in die Medina. Es stehen noch einige Dinge auf den Einkaufszetteln der Mädchen (ok von mir auch). Eine Tajine und Schuhe, für Caro, Hosen,Schuhe und ein Henna-Tattoo für Isi. Zuerst erledigen wir den Wunsch von Isi nach orientalischen Schuhen dann geht es weiter um schöne “originale” Nike-Schuhe zu erstehen. Ein Paar für Caro und ein Paar für mich. Für 18 Euro pro Paar müssen das einfach Originale sein!

Weiter geht es zum Ledermarkt um mein Versprechen einzulösen und meine Turnschuhe abzugeben. Ich lege noch meine Hose dazu (die ich nicht wieder mit zurücknehmen will und obendrein noch eine Taschenlampe mit integriertem Laserpointer).
Der Chef ist nicht da und wir überreichen unser Mitbringsel seinem Angestellten, allerdings nicht ohne noch vorher die Telefonnummer und Mailadresse zu hinterlassen.

Es geht zurück in Richtung Jamaa El Fna, ein kurzer Halt noch und Isi ist um zwei Hosen reicher. Nun wollen wir zum letzten mal am Stand Nr. 114 essen und wir bestellen ungefähr die halbe Speisekarte, ganz zur Freude unserer Bedienung.
Wir verabschieden uns bis zum März und schlendern noch mal über den Platz.Caro nutz die letzte Gelegenheit um bei No. 1 noch Süßigkeiten als Mitbringsel einzukaufen.

Isi bekommt ein schönes Henna-Tattoo auf ihren Fuß und für Caro kaufen wir noch die begehrte Tajine auf dem Weg zum Riad.

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