Mittwoch, 10. September 2014

Sanaa ergänzt unser Frühstück heute mit armen Rittern und wir geniessen erstmals vollzählig gemeinsam unseren Tagesbeginn. Da wir am nächsten Tag einen Ausflug ans Meer planen und dafür sehr früh aufstehen müssen, wird Sanaa uns unser Frühstück vorbereiten und in den Kühlschrank stellen.

Mit vollen Mägen wollen wir uns wieder in das Getümmel stürzen (also so schnell das eben geht mit drei Frauen – Duschen, Toilettenbesuche usw. natürlich noch vorher).
Auf dem halben Weg zum Platz der Plätze verspürt Caro das dringende Bedürfnis ihr Frühstück der biologischen Wertstoffkette zuzuführen. Wir verabreden, dass wir uns später auf dem Platz treffen wenn wir mit unserem Rundgang fertig sind.

Und so geht es mit Isi auch zum verrückten Markt der Schuhberge und völlig unbrauchbaren Utensilien den wir auch schon am zweiten Tag mit Caro besucht haben. Leider verlaufe ich mich mehrfach (etwa so wie ein blinder Trapper in der Prärie) und unser Weg vervielfacht sich, führt uns aber letztendlich doch ans Ziel.

Wir treffen uns mit Caro am Café de Paris auf dem Jamaa El Fna und machen uns direkt auf, meine am Vortag bestellte Hose abzuholen.
Glücklich das Geschäft wiedergefunden zu haben liegt sie auch schon bereit. Die Mädels bekommen Tee angeboten und ich probiere das gute Stück an. Mein lieber Kokoschinski, da muss ich aber nie wieder frieren wenn ich die anhabe. Dickes Leder schmiegt sich um meine Beine und das gute Teil sitzt wie angegossen (ich sollte keinesfalls wieder zunehmen!!!).

Isi probiert gefühlt 100 Lederjacken an aber in keine will sie sich verlieben (oder war es umgekehrt?). Der Verkäufer nimmt es gelassen. Interessiert fragt er mich was meine Schuhe gekostet haben und welche Größe es ist. Verwundert gebe ich ihm Auskunft, dass diese Schuhe normal 70 Euro kosten aber im Angebot für 35 Euro waren (Zalando lässt grüssen). Ihm gefallen sie und er würde sie gerne am letzten Tag gegen irgendwas aus seinem Laden tauschen. Ich bin kurz sprachlos, erkläre mich dann aber einverstanden, kurze Zeit später bin ich neuer Besitzer zweier wunderbarer Gürtel, und der Shopbesitzer hat mein Versprechen, dass ich ihm meine Schuhe vor der Abreise vorbeibringe.

Da wir ja für März bereits den nächsten Aufenthalt gebucht haben nehme ich gleich seine Bestellung auf. Ich werde also T-Shirts, Schuhe und gerne auch Handys einpacken und dann bei ihm gegen schöne Lederstücke eintauschen.
Isi kauft dann doch noch eine Tasche und wir handeln noch kurz den Preis aus, dieser ist diesmal wirklich sehr schnell annehmbar und wird auch nur geflüstert, damit andere Kunden im Laden nicht auch einen Anspruch darauf erheben.

Auf unserem Rückweg wechselt noch eine Geldbörse ihren Besitzer und wir lösen unser Versprechen bei Caros Verehrer ein und essen dort zu Mittag.
Die Tajinen sind sehr klein aber lecker. Für vier Personen bezahlen wir keine 15 Euro inklusive einer grossen Flasche Wasser und vier marokkanischer Whiskeys (Pfefferminztee!).

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Der Nachmittag gehört dem Whirlpool und der afrikanischen Sonne über unserem Riad.
Der Abend klingt wieder auf dem Platz der Plätze aus, hierbei sei erwähnt, dass das Angebot an den Ständen überall gleich ist, die Preise auch, die Qualität jedoch variiert erheblich! Der Geschmack ist diesmal wenig überzeugend und meine Tajine ist obendrein noch kalt. Stand Nr. 25 scheidet somit in Zukunft aus.

Zurück im Riad spielen wir noch eine Runde Phase 10 und der Marokkanische Glücksallah ist mir gnädig – ich gewinne (kommt sonst quasi nie vor!).

Lange Tage und angenehme Nächte

Sascha