9.3.2014
Guten Morgen Berlin,
Du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau,
du kannst so schön schrecklich sein (Peter Fox)
Zügig haben wir Hamburg im Hafen versenkt und kommen schon um 10:30 Uhr in Berlin an. Unsere Unterkunft stellt für uns eine Premiere da. Wir schlafen bei Bernd, bei dem wir ein Zimmer über airbnb gebucht haben. Eine interessante Art bei Privatleuten zu übernachten, und das für wenig Geld. Die drei Nächte kosten uns gerade mal 97 Euro.
Wir sind viel zu früh, Bernd, bei dem wir uns telefonisch gemeldet haben, bittet uns den Schlüssel bei seiner Nachbarin abzuholen und das Zimmer dann später zu beziehen. Wir klingeln also bei Susanne. Die gut gelaunte Berlinerin öffnet uns in einem rosa Frotté-Anzug von dem ich bisher glaubte, dass ihn nur Cindy aus Marzahn besitzt. Unser Bett soll gegen 11 Uhr neu bezogen werden und wir machen uns direkt auf zu unserem ersten Ziel:
Flohmark am Mauerpark
Wie steht es so treffend auf der Webseite: Der Mauerpark ist eine typische Berliner Sehenswürdigkeit: „Hier gibt es weder eine Mauer, noch einen Park.“ [Wladmir Kaminer]. Ist wohl so ähnlich wie mit BER.
Vor dem Eingang geben Straßenmusiker ihr Repertoire zum Besten, und die machen das wirklich gut. Wir lauschen ein wenig der guten Musik und fädeln uns dann in den Menschenstrom ein, der uns über den Flohmarkt treibt. Es gibt ihn also doch noch, den richtigen Flohmarkt, ohne Handyhüllen, Elektronikschrott und massenweise billigen T-Shirts. Hier werden wirklich noch Trödelsachen feilgeboten, altes, gebrauchtes, oftmals kitschiges oder auch unfassbar abgeranztes Inventar aus Haushaltsauflösungen. Umrahmt von schönen Möbelstücken und Handwerkerständen.
Wir essen eine Kleinigkeit dort und bestaunen noch das bunte Treiben auf der Wiese vor dem Stadion und neben dem Trödelmark (der vermeintliche Park). Dort liegen die Berliner in der Sonne oder lauschen Bands und Kleinkünstlern die dort verstreut ihre Kleinkunst darbieten. Ein tolles Erlebnis, das man gesehen haben muss. Somit erweist sich der erste Tip von Thomas schon mal als Volltreffer. Weitere sollen folgen. Auf dem Rückweg lauschen wir am Ausgang noch ein wenig der Sängerin Teresa Bergman die barfuß ihre Lieder mit markanter und schöner Stimme singt. Wir kaufen ihr eine CD für 5 Euro ab, weil man so was einfach unterstützen muss.
Wieder zurück in Charlottenburg bringen wir unser Gepäck auf das Zimmer und ergattern sogar noch einen Parkplatz fast direkt vor dem Haus. Wir ruhen ein wenig aus und verarbeiten die Eindrücke vom Flohmarkt. Der Abend gehört dem zweiten Tip von Thomas – Das Casa del Ron. Ein kubanisches Restaurant, reserviert habe ich schon von Bochum aus. Sonntags gibt es da kubanisches Buffett. Eine echte Köstlichkeit wie wir feststellen können. Wir werden super freundlich bedient, alles wird uns erklärt und wir fühlen uns rundum wohl.
Leider bleiben uns die empfohlenen Katakomben verschlossen, da dort nur Programm von Mittwoch bis Samstag stattfindet. Schade, aber das Buffett und natürlich auch der köstliche Cuba Libre entschädigen uns auch dafür.
Satt und zufrieden sinken wir ins Bett.
Lange Tage und angenehme Nächte!