Marrakesch Tag 5

Nach dem Frühstück sonnen wir uns auf der Dachterasse und fiebern dem Nachmittag entgegen. Wir haben für 14:00 Uhr Hammam und Massage in unserem Riad gebucht.
Vorher gönnen wir uns ein besonderes orientalisches Mittagessen: Pizza! Für keine 4 Euro bekommen wir eine Pizza-Margaritha inklusive einer Fanta.
Pünktlich um zwei geht es dann los. Nach unseren Erlebnissen in Sachen Wellness in Tunesien (siehe Tunesien-Blog), sind wir gespannt was uns erwartet. Außer unserem Bademantel benötigen wir nichts, hat uns Mustafa instruiert. So kommen wir dann auch im Erdgeschoss an.

Wir werden von Fatimas Kollegin empfangen, die uns anweist die Bademäntel auszuziehen und das Hammam zu betreten. So gehen wir dann völlig nackt in die Grotte, in der ein Wasserbecken und zwei Steinbänke mit Auflagen darauf auf uns erwarten.
Die gute Frau bittet uns, dass wir uns auf den Rücken legen und beginnt damit Carmen und dann mich mit einer braunen erdigen Paste komplett einzureiben. Leider reicht weder unser französisch noch unser arabisch um ihre Erklärungen zu verstehen womit sie uns gerade behandelt.
Zudem fragen wir uns wie es denn wohl mit ihrem Glauben in Einklang zu bringen ist, einen nackten ungläubigen Mann von oben bis unten zu berühren.

Wie dem auch sei, der Lehm mit dem wir beschmiert werden riecht nach Bronchoforton, also nach Eukalyptus. Wir bleiben gut zehn Minuten beidseitig bestrichen liegen, dann kommt sie wieder und schöpft kochendes Wasser (zumindest für mein Empfinden, Carmen findet es sehr angenehm) aus dem Wasserbecken und spült uns damit den braunen Matsch vom Körper.
Jetzt streift die gute Frau ihren Massagehandschuh über und schrubbt uns beidseitig mit Hingabe ab. Anschließend  werden wir mit einer ähnlichen Substanz eingerieben wie zuvor nur das sie diesmal Öl enthält. Wieder bekommen wir zehn Minuten Ruhepause, in der das Öl mit der Paste wirkt.

Unsere Wellnessfee kehrt zurück und wäscht uns wieder gründlich mit dem heißen Wasser ab. Wir bekommen noch die Haare gewaschen, was sich bei mir weniger lohnt als bei Carmen. Jetzt geht es in das Kaltwasserbecken im Innenhof des Riads. Wir dürfen unsere Bademäntel wieder anziehen und werden zum Massageraum geleitet, dort wartet schon köstlicher Tee und Gebäck auf uns.

Carmen kommt zuerst in den Genuss der Massage vor dem offenen Feuer. Ich darf bequem von meinem Sofa aus zusehen. Nach ihr darf ich dann diese wunderbar entspannende Anwendung genießen.

Zufrieden kehren wir in unser Zimmer zurück und wollen ein stattliches Trinkgel für unsere Masseurin aus dem Safe holen, leider lässt sich dieser nicht mehr öffnen. Auch der eiligst herbeigerufene Mustafa hat keinen Erfolg. Er will Hilfe holen. Nachdem ich noch einige Zeit an dem widerspenstigen Ding rumgefummelt habe geht er doch noch auf.

Bis zum Abend lassen wir die Massage auf uns wirken. Unsere Haut ist zart wie Seide und wir sind absolut tiefenentspannt.
Wir verzichten heute auf den üblichen Trubel auf dem Djamaa El Fna und essen auf der Dachterasse eines Restaurants am Rande des Platzes. Zurück im Riad schlafen wir viel zu schnell ein, die tiefe Entspannung wirkt wohl noch zu sehr nach.

Lange Tage und angenehme Nächte

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