Tunesien Tag 6

Es ist Freitag der 31.12.2010, wir beginnen den letzten Tag des Jahres nach dem obligatorischen Frühstück mit einer Taxifahrt nach Monastir. Der Taxifahrer zeigt uns auf dem Weg dorthin unaufgefordert die beste Diskothek, das beste Fischrestaurant, den besten Golfplatz, das beste … ach was weiß ich! Er plappert unaufhörlich in Englisch auf uns ein und wir heucheln großes Interesse. Nach gut 45 Minuten sind wir da.

Er will bereitwillig auf uns warten um sich die 30 Dinar für die Rückfahrt auch noch zu verdienen. Wir geben unser Einverständnis und versprechen in ca. zwei Stunden wieder zurück zu sein.

Unser erster Weg führt uns zum Mausoleum des ersten Staatspräsidenten von Tunesien –  Habib Bourguiba.

Wir besichtigen sein Grab und lassen uns von einem freundlichen Wärter den riesigen Kronleuchter einschalten, der mit einem Gewicht von 3 Tonnen über seinem Grab hängt. Unser Weg in die Medina führt uns über den Friedhof neben dem Mausoleum.

Auch diese Medina ist von einer alten Stadtmauer umgeben, so wie wir es in allen anderen zuvor auch gesehen haben. Wir spazieren durch einige Gassen und sind wieder einmal gefangen von Düften, Farben und dem emsigen Treiben der Einheimischen.

Zu guter Letzt besichtigen wir noch die Festung, Ribat genannt. Detaillierte Informationen findet man hier: http://www.musee-ribat-monastir.com/Gr/monastir.php . Vom Turm der Festung hat man einen herrlichen Panoramablick

Der Taxifahrer steht wie versprochen noch dort wo er uns abgesetzt hat und bringt uns zurück in unser Hotel.

Wir ruhen noch etwas aus und sind auf das Silvester-Gala-Dinner gespannt. Rechtzeitig um 19:30 Uhr finden wir uns im Speisesaal ein, und werden an einem Tisch für acht Personen untergebracht. Auf dem Tisch steht die Karte mit dem was uns erwartet.

Ich bin begeistert, zweiter Gang ist eine Suppe mit Spargelspitzen – ich hasse Spargel! Hauptgericht soll ein Stück Rindfleisch sein mit Pilzsauce und als Beilage – ROSENKOHL! ICH HASSE ROSENKOHL! Ich wünsche mir also nichts sehnlicher als mein Buffet zurück und lasse die Suppe aus. Der Gruß aus der Küche als erster Gang ist köstlich, eine Riesengarnele mit einigen Häppchen Pastete und etwas Grünzeug sowie Lachs.

Nach dem zweiten Gang ist die Bedienung endgültig aus dem Konzept gebracht, manche Gäste haben wohl vergessen, dass das Essen um 19:30 Uhr beginnt und trudeln auch noch über eine Stunde später ein. Dies hat zur Folge, dass die armen Kellner nicht mehr wissen was sie wo nun hinbringen müssen.

Wir warten ca. 45 Minuten zwischen Suppe und Sorbet. Nach dem Sorbet, dem dritten Gang, soll es den langersehnten Rosenkohl geben. Nach gut einer weiteren Stunde ist es dann soweit, wir wollten schon entnervt gehen, die Hauptspeise wird serviert. Zumindest zwei Teller, einen für Carmen und einen für mich. Die russische Familie und das Paar aus – vermutlich – Australien, bekommen stattdessen ca. 15 Minuten später die Nachspeise serviert. Als sie protestieren und nach der Hauptspeise verlangen wird ihnen beschieden sie sollen doch schon mal mit der Nachspeise anfangen. Sie lehnen ab und wir schlagen sofort zu und übernehmen die Nachspeise.

Es ist weit nach 23 Uhr als wir endlich den Saal verlassen. Wir gehen zur Bar und bestellen und jeweils einen Gin-Tonic, da es keinen Sekt gibt müssen wir ja wenigstens irgendetwas haben um anzustoßen. Mit unseren Getränken machen wir uns auf zum Strand.

Am Nachbarhotel wir eine kleine Fantasia abgehalten. Beduinische Reiter mit Fackeln. Es ist Mitternacht und leicht berauscht rutschen wir in das neue Jahr, mal völlig anders, ohne Feuerwerk, ohne Geknalle, dafür mit Meeresrauschen und einem Blick auf die Sterne.

HAPPY NEW YEAR!

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