Um fünf Uhr morgens soll unser Transfer starten, am Vortag haben wir dreimal darauf hingewiesen, dass unser Gepäck um viertel vor fünf abgeholt werden soll. Offensichtlich vergebens. Es ist kein Spass bei subtropischen Temperaturen eine Tauchtasche mit 30 Kg und einen Koffer mit 26 Kg Gewicht viele Stufen hinunter zu schleppen. Das denkt sich der Hotelangestellte wohl auch als er mir um kurz nach fünf entgegen kommt, während ich das letzte Gepäckstück den letzten Absatz hinunterwuchte.
Er fragt mich fröhlich ob er mir den Koffer abnehmen kann, ich antworte ebenso höflich:“Fuck you!“
Unser Transferbus wartet schon und ich werfe noch eben im hohen Bogen den Schlüssel über die Rezeption und steige ein.
Wir werden in einer halsbrecherischen Fahrt zum Flughafen verfrachtet auf dem wir dann noch fast zwei Stunden bis zu unserem Abflug verbringen. Das Flugaufkommen ist gigantisch.
In Dubai angekommen fahren wir wieder ewig mit dem Bus bis wir das Terminal 3 erreichen. Die Einreise geht wenigstens genauso langsam von statten wie auf den Seychellen.
Irgendwann ist auch das überstanden und wir werden von unserer Betreuung vor Ort erwartet und sicher in unser Hotel transferiert.
Nach der feuchten Schwüle empfinden wir die trockene Hitze in Dubai, es hat 35 Grad, als sehr angenehm. Die Skyline ist eher schemenhaft zu sehen, es ist sehr viel Sand in der Luft.
Unser Hotel entpuppt sich als eher unterer Standard, man sollte halt nicht allem Glauben was man von Reiseveranstaltern empfohlen bekommt. Aber egal, für zwei Nächte halten wir es dort aus.
Wir packen also das nötigste aus und machen uns auf den Weg Dubai zu erkunden. Mit Hilfe unseres Touristenstadtplans entschliessen wir uns mit der Metro zu einem Einkaufszentrum in der Nähe des World Trade Centers zu fahren. Alles gar nicht so einfach!
Die Metrostation ist ganz in der Nähe und somit schnell gefunden. Das Ticketsystem ist nicht sofort durchschaubar, aber das nimmt uns eine höfliche Servicekraft ab, die uns zwei Kurzstreckentickets löst. Wir bezahlen für Hin- und Rückfahrt etwa zwei Euro pro Person, recht günstig. Los geht es mit der futuristischen Bahn.
Kleines Zwischenspiel:
Wer Stephan Kings Der Dunkle Turm gelesen hat, fühlt sich hier schwer an Blane The Mono erinnert, und die Bahnhöfe sehen alle so aus, wie man sich die Krippe in Lourd vorstellt. Die Metro fährt übrigens auch vollautomatisch, ist allerdings kein Monorail, den gibt es aber auch in Dubai, eine Fahrt damit bleibt uns aber erspart.
Ende Zwischenspiel!
Wir steigen zwei Haltestellen später aus um den Rest des Weges zu Fuss zu gehen. Das wird allerdings ein langer Spaziergang. Wir laufen bis zur nächsten Haltestelle der Metro die Strasse entlang und entdecken nichts was auch nur im entferntesten aussieht wie ein Einkaufszenzrum.
Langsam werden wir frustig. Erst durch mehrmaliges Nachfragen und ausgiebiges Umherirren kommen wir dann doch ans Ziel.
Was wir sehen ist dann auch eher ernüchternd. Es ist ein kleines Center mit einigen Nobelmarken und es ist quasi nichts dabei was uns anspricht.
Wir laufen also wieder ein beachtliches Stück bis zu der Metrostation an der wir ausgestiegen sind und fahren zurück. Wir sind irgendwie enttäuscht von Dubai, nichts ist wirklich arabisch, und überhaupt, wo sind eigentlich die Emiratis? Wir sehen nur Inder, Pakistani, Chinesen, Ceylonesen und sonstige Völkerstämme. Komisches Land! Auch die klimatisierten Bushaltestellen finden wir eher dekadent als beeindruckend.
Wir finden noch einen Libanesen, bei dem wir hervorragend und günstig speisen und schlafen dann mit Plänen für den nächsten Tag erschöpft ein.
Lange Tage und angenehme Nächte!
Sascha