Heute, so wie gestern versuchen wir unsere Reiseleiterin zu erreichen, wir haben uns nämlich überlegt Victoria einen Besuch abzustatten. Victoria ist die Hauptstadt von Mahe und damit der Seychellen. Das einzige was wir erreichen ist eine Ansage, dass ihr Handy aus ist. Naja wenn unser Geld nicht erwünscht ist bei Mason-Travel dann geben wir es eben woanders aus.
Ich rufe den Taxifahrer an, der uns von Marias Café abgeholt hat, er verkündet mir stolz das eine Fahrt nach Victoria und zurück 1200 Rupien kosten soll, was umgerechnet 75€ entspricht. Wir verzichten dankend.
Wir beschliessen also bis zum frühen Nachmittag am Pool zu relaxen und dann einen Supermarkt zu suchen um uns zu verpflegen. Essen im Hotel? Ausgeschlossen!
Gegen halb zwei besuchen wir unseren Chinesen und wechseln fünfzig Euro, der meinte beim letzten Besuch, dass ein Supermarkt links die Strasse runter etwa eine halbe Stunde entfernt liege. Wir versorgen uns noch mit zwei Stücken Kuchen und brechen auf, laut Landkarte liegt Takamaka rund vier Kilometer entfernt, wir rechnen kurz hoch, dass dies etwa eine halbe Stunde Fußweg sein könnte.
Wir beschliessen an dem Strand entlang zu gehen, den wir von unserem Balkon aus sehen können. Als dieser endet benutzen wir wieder die Straße. Nach kurzer Strecke sehen wir eine Bus am Strassenrand stehen dessen Anzeigetafel uns zu erkennen gibt, dass er nach Victoria fährt. Wir fragen den Busfahrer was denn die Fahrt kosten würde. Die Antwort muss er uns dreimal geben, wir können es nicht glauben – 5 Rupien pro Person!!!
Also keine 32 Cent!
Wir verfluchen unsere Reiseleitung, die diesen Tip für sich behalten hat und nehmen uns für den nächsten Tag eine Busreise vor.
Nun wollen wir aber erstmal unseren Supermarkt suchen und marschieren weiter die Straße entlang. Es ist eine anstrengende Wanderung, bei der einige Höhenunterschiede auszugleichen sind. Allerdings entschädigt die Landschaft und die Aussicht für vieles. Endlich in Takamaka angekommen finden wir alles, nur keinen Supermarkt 🙁
Wir beschliessen also den Rückweg anzutreten, und bei passender Gelegenheit an einer Bushaltestelle auf den Bus zu warten, der uns wieder in Richtung Hotel bringt oder besser noch darüber hinaus, denn dort hatte Carmen bei unserer Anreise auch einen Supermarkt gesehen.
Wir laufen noch an einigen Haltestellen vorbei und entschliessen uns dann an einer im Schatten zu warten. Die Haltestelle liegt unterhalb einer schönen Villa, nach kurzer Zeit kommt ein Seycheloir aus dem Tor zur Villa zu uns. Er beginnt ein Gespräch und erklärt, dass er in der Villa arbeitet und seinen Sohn erwartet, der mit dem Bus von der Schule kommt.
Er hat auch interessante Informationen betreffend des Busfahrens. Für die Fünf Rupien kann man nämlich soweit fahren wie man will. Was wir uns dann auch für den nächsten Tag vornehmen. Der Bus kommt, wir zahlen unsere 10 Rupien und ab geht’s. Kurz vor unserem Hotel hält der Bus vor was? Genau, vor einem Supermarkt! Den hatten wir nicht gesehen,weil wir am Strand entlang gegangen waren – verdammtes Pech, sechs Kilometer Dschungel-Tour für nichts.
Wir kaufen ein.
Eine kurze Anmerkung zum Begriff Supermarkt auf den Seychellen:
Das hat rein gar nichts mit unseren Supermärkten zu tun! Ein sehr alter Tante-Emma-Laden beschreibt es da wohl ziemlich gut. Man bekommt auf gut fünfzehn Quadratmetern alles was man braucht.
Wir kaufen ein Toastbrot (anderes gibt es nirgends), fünf Flaschen Bier, zwei Cola, zwei Pakete Wurst und ein Paket rohen Schinken (Wurst und Schinken sind tiefgefroren), der Preis ist mit 228 Rupien akzeptabel, wenn man bedenkt, dass alleine das Bier zusammen 100 Rupien kostet. Dies ist allerdings im Gegensatz zum Hotel (50 Rupien/Bier) oder gar zum Schiff (70 Rupien/Bier plus 15% Steuer) ein wirkliches Schnäppchen! Zur Erinnerung, 16 Rupien sind ca 1 Euro! Es sei noch erwähnt, dass eine Flasche Bier hier einen Inhalt von 280ml hat!
Unser Einkauf hat also ca 14 Euro gekostet. Wir schleppen unsere Beute den steilen Anstieg zum Hotel hoch, verstauen alles im Kühlschrank unserer Einbauküche und gönnen uns noch ein Bad im Pool.
Später lassen wir uns unsere Köstlichkeiten schmecken und erholen uns von unserer anstrengenden Wanderung.
Lange Tage und angenehme Nächte!
Sascha