Seychellen und Dubai Tag 10

Nach einer unruhigen Nacht frühstücken wir das letzte Mal auf der Sea Pearl. Unser Gepäck wird von Board gebracht und dann wir. Einerseits schade, anderseits sehnen wir uns auch nach Ruhe und etwas mehr Komfort.

Resümee der Reise:
Ein außergewöhnliches Schiff, fantastische Landgänge mit unbeschreiblich schönen Eindrücken. Eine wirklich tolle Crew, die jederzeit alles versucht hat um die Wünsche der Reisenden zu erfüllen. Ein Kapitän der Franzose ist und trotzdem mehr als sympathisch auftritt. Mitreisende zu denen sich keine rechte Bindung einstellen will. Eine teilweise enttäuschende Unterwasserwelt. Zwei neue Facebook-Freunde, Craig unser Tauchguide und Meina ein sehr netter junger israelischer Mann, der drei Tage vor unserem Trip auf der Sea Pearl angeheuert hat.
Wir hätten uns unter den Mitreisenden weniger deutsche und dafür mehr internationale Gäste gewünscht. Einziger Kritikpunkt am Schiff sind die doch sehr beengenden Kajüten. Dafür sei aber nochmals die ausgezeichnet Küche an Board erwähnt! Was da auf winzigsten Raum gezaubert wurde ist einfach phänomenal!! Das Essen hat definitiv 5 Sterne verdient!

Wer ist eigentlich mit uns gereist? Da wäre die Tauchsportgruppe aus Aschaffenburg, deren Organisator Ian auf den Seychellen heiratet. Er ist gebürtiger Engländer und hat seine Eltern dabei. Nicht mehr ganz rüstig aber unglaublich nett. Seine baldige Frau ist genauso an Board wie das befreundete Ehepaar. Ein Freund und einer Freundin von Ian komplettieren die Gruppe von denen wenigstens zwei fast immer seekrank sind.

Dann sind da noch die zwei Schwestern, Britt und Anne, eher zurückhaltend und mehr im Hintergrund. Letztlich noch Oskar mit seinen Eltern, Oskar ist sechs Jahre alt und wird extrem antiautoritär erzogen – furchtbar. Er ist zwar nie laut aber macht mit seinen Eltern was er will.
Genug der Seereise, wir sind von Board gegangen!

Ein netter Taxifahrer holt uns am Hafen ab, wir fahren gut eine dreiviertel Stunde bis zu unserem Hotel. Zuerst sind wir etwas enttäuscht, das Hotel liegt auf einem Berg und ist ein gutes Stück vom Strand entfernt. Wir warten weit über eine Stunde bis unser Zimmer fertig ist, sind dann aber von unserer Unterkunft mehr als begeistert. Nach der engen Kajüte nun viel Platz, Einbauküche, Wohnschlafzimmer und ein riesiges Badezimmer mit einer super grossen Dusche, das ganze wird durch einen ausschweifenden Balkon abgerundet. Meerblick inklusive! Leider ist der Safe defekt.

Wir gehen an den fantastischen Pool mit Wasserfall und relaxen. Während wir auf das Zimmer warteten wurden wir noch kurz von unserer Reiseleitung instruiert. Wir erfahren wo man Geld tauschen kann, wo es die besten Restaurants gibt, was man alles auf Mahe unternehmen kann, was man gesehen haben muss und noch etwa tausend andere Informationen.

Um die Mittagszeit treibt uns der Hunger aus dem Hotel, die Reisetante hatte doch etwas von einer Bäckerei und Chinesen erzählt, die Geld wechseln. Wir marschieren also den steilen Weg nach unten zur Straße und müssen uns entscheiden – rechts oder links? Wir haben keinen Schimmer, Carmen meint rechts, ich links, wir gehen links rum und finden ausser wenigen Häusern nichts. Also wieder zurück, nach knapp einhundert Metern rechts von unserer Einfahrt finden wir was? Genau die Bäckerei, und was ist die gleichzeitig? Richtig, die Wechselstube. Warum haben Frauen, insbesondere Ehefrauen, eigentlich immer Recht? Wir wechseln Geld, kaufen Wasser und Pizza, vier Stücke zum Preis von gut fünf Euro. Jawoll Pizza! Was es hier nicht alles in der Bäckerei gibt…
Wir quälen uns wieder den Berg hoch und vertilgen völlig verschwitzt und erschöpft unsere Pizza. Duschen und Relaxen folgen.

Irgendwann ist auch unser Safe repariert und wir können uns aufmachen zu Marias Café, das uns wärmstens von unserer Reiseleitung am Morgen empfohlen wurde. Diesmal gehen wir gleich rechts. Ein gewaltiger Fußmarsch folgt, es geht steil bergauf und bergab. Die Luftfeuchtigkeit ist extrem und wir schwitzen, mit Verlaub, wie die Schweine. Nach etwa einer Stunde erreichen wir endlich unser Ziel. Leichte Mordgedanken an die Reiseleiterin machen sich breit, sie hat gesagt, man kann problemlos laufen!
Das was wir finden entschädigt allerdings für vieles! Ein Gesamtkunstwerk quasi, liebevoll gestaltet und mehr als extravagant, hier sagen Bilder mehr als Worte!

Wir bestellen eine Garnelen- Fischplatte. Serviert wird eine Schale mit Fischstücken und zwei Riesengarnelen, dazu Reis mit Salat. Es folgen zwei Schälchen mit Knoblauchbutter und Safranbutter. Unsere wohlgenährte Bedienung verlässt uns und wir bleiben leicht irritiert zurück. Roher Fisch, gut das kennt man ja vom Japaner, aber rohe Garnelen und dazu Butter? Hmpf! Zögernd stecken wir beide ein Stück rohen Fisch in den Mund, schmeckt gar nicht so übel!


Kaum das wir ihn verschluckt haben taucht unsere freundlich Bedienung wieder auf, sie trägt zwei Fonduebrennbehälter und vier Marmorsteine, stellt beides auf den Tisch um dann direkt danach mit einer heissen Steinplatte wieder aufzutauchen. Freudig erklärt sie uns, das zuerst die Butter auf den Stein kommt, zusammen mit Pfeffer und Salz und wir dann unseren Fisch und die Riesengarnelen grillen können

Wir lachen uns halb tot und sind froh noch nicht von den rohen Garnelen genascht zu haben. Das Essen ist fantastisch! Die Rechnung, die stilistisch auf einer Postkarte serviert wird, beläuft sich auf keine vierzig Euro inklusive Cola, Wein und drei Bier! Wir kommen wieder, nehmen wir uns vor, aber sicher nicht mehr zu Fuß! Für den Rückweg gönnen wir uns ein Taxi, zufrieden und erschöpft schlafen wir ein.

Lange Tage und angenehme Nächte!

Sascha

Schreibe einen Kommentar