Seychellen und Dubai Tag 9

Früh am Morgen macht sich die Sea Pearl wieder auf in Richtung Mahe, dem Ausgangspunkt unserer Reise. Gut eine Stunde nach dem Frühstück gehen wir vor einem Wrack vor Anker, die Ennerdale ist vor etwa 20 Jahren auf einen Felsen gefahren und dann gesunken. Es ist in großes Schiff von über 200 Metern und liegt in einer Tiefe von gut 30 Metern.

Craig, unser Diveguide sagt uns, dass wir uns bereit machen sollen, noch kurz bevor der Anker der Sea Pearl fällt. Das machen wir dann auch, also rein in den Neoprenanzug und alles bereitlegen. Dummerweise dauert es noch einige Minuten bis Tiboe, unser Kapitän, das Zeichen zum Anker ablassen gibt. Danach ist noch unklar auf welcher Seite wir ins Wasser gehen, wir haben derweil allerdings schon Weste mit Flasche und Gewichten an. Es ist mehr als heiss, und das ganze soll beinahe fatale Folgen haben.

Wir springen also ins Wasser und schwimmen noch ein Stück bis zum Wrack, dann tauchen wir ab. Wir lassen uns auf 27 Meter absinken und tauchen am Heck des Wracks entlang. Nach knapp fünf Minuten dreht sich Carmen zu mir um und gibt mir ein Zeichen das sie ein Problem hat.
Ich schwimme sofort zu ihr, sie gestikuliert das ihr schwindlig ist und inzwischen ist auch Craig bei uns. Wir brechen den Tauchgang ab und tauchen mit einem kurzen Sicherheitsstop wieder auf. Während des Auftauchens beobachte ich Carmen genau, ich habe fürchterliche Angst, dass sie ohnmächtig wird. An der Oberfläche nehme ich ihr die Weste mit Flasche ab und lasse sie in das herangerufene Dingi steigen. Ich selber opfere meine Taucherbrille dabei dem guten alten Neptun.
Zittrig und erschöpft kehren wir an Board zurück. Carmen legt sich erstmal hin und ich bekämpfe den Schreck mit einem Bier.

Später analysieren wir, dass sie wahrscheinlich einleichten Sonnenstich erlitten hat, durch das lange Ausharren in voller Montur.
An dieser Stelle noch mal meinen Dank an Craig für sein professionelles Handeln und Erkennen.
Am Nachmittag machen wir einen weiteren Stop vor der Ile Sech, in der Nähe von Mahe. Carmen ist wieder völlig hergestellt und entschliesst sich mutig, diesen letzten Tauchgang der Reise mitzumachen. Der Tauchgang ist schön und wir werden mit einem riesigen Adlerrochen belohnt, der uns fast über den Haufen schwimmt. Carmen tut es gut wieder Sicherheit und Vertrauen in der Unterwasserwelt zu finden. Ich bin sehr stolz auf sie, zum Einen, will sie den vorherigen Tauchgang rechtzeitig abgebrochen hat, zum Anderen weil sie gleich wieder den Mut beweist es wieder zu versuchen. Toll!

Am frühen Abend laufen wir wieder im Hafen von Victoria auf Mahe ein.

Unsinnigerweise ist unser Hoteltransfer erst am nächstens Morgen und so dürfen wir eine weitere unruhige Nacht, in der es heftig regnet, an Board verbringen.

Lange Tage und angenehme Nächte!

Sascha

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